400 - 700
Frühmittelalterlicher Gürtelschnallen
In der Zeit zwischen 400 und 700 n. Chr. hat sich die Bevölkerungszusammensetzung in weiten Teilen der Schweiz, so auch im Kanton Zürich, grundlegend geändert. Zuvor ist das Gebiet im wesentlichen von einer romanisierten, keltischen Bevölkerung bewohnt worden. Nun kommen verschiedene germanische Stämme hinzu. Für unseren Raum bedeutsam sind die Franken, welche 536/37 zum führenden Stamm werden, und ab dem 7. Jahrhundert die Alamannen.
Die verschiedenen germanischen Stämme sind keine festen, abgeschlossenen Ethnien. Sie bilden sich immer wieder neu, nehmen fremde Gruppen auf oder spalten sich wieder auf. Sie durchmischen sich mit der anwesenden romanischen Volksgruppe und bilden so ein neues Ganzes – und sie prägen unsere Gegend in vielfacher Hinsicht. Es ist die Zeit, in der sich das Christentum hier durchsetzt und in der die Kirche zu einem wesentlichen Machtfaktor wird. Und Sie hinterlassen als bleibende Erinnerung die Sprache. Das romanische Idiom wird durch die germanische Sprache verdrängt.

In dieser Zeit werden die Keimzellen der meisten Dörfer im Kanton Zürich gelegt. Auch Wallisellen geht mutmasslich auf das frühe Mittelalter zurück. Allerdings ist der Ort zunächst noch kein Dorf, sondern eher ein Siedlungsraum, dessen Bewohner sich nach den Vorgaben und Befehlen ihrer Grundherren richten. Aber aus diesem aus wenigen Bauernhäusern bestehenden Kern entwickelt sich langsam und über Jahrhunderte das, was später zu einem kleinen mittelalterlichen Dorf mit eigenständiger Identität wird.

Bild: Modeschmuck aus dem Frühmittelalter. Solche dreiteiligen Gürtelschnallen waren im 7. Jahrhundert in Mittel- und Westeuropa weit verbreitet.