1812 - 1900
Das anbrechende industrielle Zeitalter mit seiner neuen Denkweise und steigenden Anforderungen an die Landwirtschaft verlangt nach reibungslosen und effizienten Arbeitsabläufen. Gerade solche aber weiss die Glatt im frühen 19. Jahrhundert wirksam zu verhindern. Der gewundene, kleine, unberechenbare Fluss gestaltet zwar das Landschaftsbild durchaus eindrücklich; er erlaubt sich aber auch immer wieder, über die Ufer zu treten, das Glatttal zu überfluten und erhebliche Schäden anzurichten.

Nach schlimmen Überschwemmungen zwischen 1807 und 1810 erarbeitet Hans Konrad Escher von der Linth, der bereits die grosse Linthkorrektion geleitet hat, ein Gutachten, das der Kleine Rat 1812 entgegennimmt. Dieses Gutachten ist die Grundlage für die Glattkorrektion. Die erste Etappe von Glattfelden bis Glattbrugg wurde zwischen 1817 und 1830 gebaut. Bis der zweite Teil gebaut werden konnte, fliesst allerdings noch viel Wasser die Glatt herunter und es braucht einige weitere Überschwemmungen, bis sich Grundeigentümer, Gemeinden und Kanton über einen Kostenschlüssel einigen können. 1879 geht es endlich weiter, 1886 ist der grösste Teil der Glatt korrigiert. 1890 sind die Arbeiten abgeschlossen. Die Glatt ist nun zwar zu einem etwas langweiligen Fluss verkommen, aber über die Ufer tritt sie nicht mehr.

Bild: Die Glattkorrektion ist eine wesentliche Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung von Wallisellen. Im Bild die Wuhr zwischen Neugut und Herzogenmühle.