BEVOELKERUNGSMAGNET WALLISELLEN

1900 - 1950
Die Bevölkerung von Wallisellen wächst nach der Jahrhundertwende aussergewöhnlich stark. Um 1900 zählt die Gemeinde zusammen mit Rieden 1‘379 Einwohnerinnen und Einwohner, 1950 sind es bereits 5‘200. Das heisst, die Bevölkerungszahl erfährt in der ersten Jahrhunderthälfte eine Verdreifachung. Diese Bevölkerungszunahme ist sowohl im Kanton Zürich, als auch im Bezirk Bülach überdurchschnittlich und entspricht höchstens dem Wachstum der Stadt Zürich. Wieso diese starke Bevölkerungszunahme?

Wallisellen liegt in der Nähe der Stadt Zürich und ist optimal in das öffentliche Schienenverkehrsnetz eingebunden. Nach der Jahrhundertwende setzt sich langsam die nach Sektoren getrennte Lebensweise durch, das heisst Wohnen am einen und Arbeiten an einem anderen Ort wird üblich. Dadurch gewinnt Wallisellen zusehends als Wohnstandort an Attraktivität. Wallisellen bietet aber auch in der Industrie und zunehmend im Dienstleistungsbereich viele Arbeitsplätze. Zudem betreibt die Gemeinde auch in schwierigen Zeiten aktive Wohnbauförderung und zieht so neue Einwohnerinnen und Einwohner an. Des Weiteren ist Wallisellen dank seiner grossen Unternehmen und einer konservativen Finanzpolitik zu einer steuergünstigen Gemeinde geworden. All diese Faktoren wirken sich auf die Anziehungskraft von Wallisellen positiv aus.

Geprägt wird das soziale Leben zwischen 1900 und 1950 aber nicht in erster Linie durch den Bevölkerungszuwachs, sondern durch die schwierigen Lebensbedingungen, die die beiden Weltkriege verursachen sowie durch die wechselvolle Zwischenkriegszeit.

Bild: Wallisellen um 1950.