Wallisellen wächst und lebt

1450 - 1600
Wallisellen verzeichnet – zusammen mit Herzogenmühle, Niederschwerzenbach und Rieden - während des ganzen Mittelalters einen langsamen, aber stetigen Bevölkerungsanstieg. In der Mitte des 15. Jahrhunderts zählen die Siedlungen insgesamt rund 100 Einwohner, zu Beginn der frühen Neuzeit, also zu Beginn des 16. Jahrhunderts, sind es etwa 200. Bis zur Helvetischen Revolution steigt die Zahl auf 610 Einwohnerinnen und Einwohner.

Wallisellen und Rieden sind arme Dörfer, die Bauern verfügen über kleine Güter. Die Gemeinde steht im Schatten des grösseren Kloten, wo die für das Dorf wichtigen Entscheide gefällt werden. Trotzdem behauptet sich das Gemeinwesen und entwickelt sich Schritt für Schritt. Der Ort ist nicht nur Bauerndorf. Er hat auch ein bescheidenes lokales Gewerbe. Wallisellen verfügt seit dem Hochmittelalter über Mühlen: die Mühle in Niederschwerzenbach (bis 1493) und die Herzogenmühle. Die Herzogenmühle hat einen privilegierten Stand. Während des Mittelalters und in der frühen Neuzeit sind viele Bauern durch ihre Grundherren verpflichtet, ihr Getreide in der Herzogenmühle zu mahlen. Ein recht wichtiger Wirtschaftszweig ist wegen der nahen Glatt die Fischerei. Daneben trifft man in Wallisellen und Rieden zusätzlich auf wenige spezialisierte Handwerker. In Wallisellen und Rieden muss man lange auf vieles verzichten, aber etwas gibt es bereits ab 1463: einen Gasthof, um den Durst zu löschen.

Bild: Wie das Restaurant „zur Schmiedstube“ in Rieden, das 1932 abgebrochen wurde, gibt es auch den ersten Walliseller Gasthof von 1463 nicht mehr.