1950 - 2000
Seit 1966 ist Wallisellen statistisch eine Stadt. Trotzdem nennt sie sich nicht stolz Stadt Wallisellen, sondern Gemeinde Wallisellen. Das geschieht sehr bewusst: Wallisellen will eine „ordentliche“ Gemeinde bleiben und verwirft deshalb 1976 das freisinnige Ansinnen, die Gemeindeversammlung abzuschaffen und stattdessen ein Parlament einzurichten. So sehr die Walliseller an der Gemeindeversammlung festhalten, so wenig gehen sie hin. Diejenige Gemeindeversammlung mit den wenigsten Besuchern wird am 17. Juni 1998 registriert, als sich nur 73 Personen zur Rechnungsgemeinde einfinden. Den stärksten Zulauf haben Gemeindeversammlungen zur Ladenschlussverordnung für das Einkaufszentrum Glatt, zur Initiative über die Freihaltezone Hörnligraben sowie zur Aufwertung des Hörnligrabens.

Die Hitparade der Gemeindeversammlungen – dazu gehören auf den folgenden Plätzen auch die Auseinandersetzungen um die neuen Bau- und Zonenordnungen – charakterisieren gut wie sich nach dem Krieg die politischen Schwerpunkte verschieben. In den ersten Jahren und während der Hochkonjunktur geht es primär darum, gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu gewährleisten, so dass sich grosse Unternehmen in Wallisellen niederlassen, beziehungsweise hier bleiben. Im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts rückt die Erhaltung der Lebensqualität durch eine entsprechende Eindämmung der Umweltbelastungen in den Vordergrund. Parallel dazu entwickelt sich die Gemeindeverwaltung zu einer modernen, kundenorientierten Leistungsverwaltung nach den Grundsätzen des New Public Management.

Bild: Das Gemeindehaus – Symbol für eine leistungsfähige Gemeindeverwaltung.